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1319. o. T. o. O.

Das Breslauer Kapitel befiehlt dem Domherrn, Prokurator des bischöflichen Hofes, da gegen die Bestimmungen am begnadigten Orte, wo die Prälaten, Domherren und andere Kleriker des Domes wie der Kreuzkirche wohnen (nach der Ueberschrift in castro im Sinne von Dominsel), schändliche Ausschreitungen mit Diebstahl, Raub, Unsauberkeiten und andere Dinge getrieben werden, mit seinen Leuten die Dominsel Tag und Nacht durch Festnehmung und Bestrafung der ausschreitenden Geistlichen und Weltlichen zu säubern. Das Kapitel ersucht daher alle Prälaten, Domherren und Vikare des Domes und der Kreuzkirche, soweit sie auf der Dominsel (in castro) Residenz haben, ihr Gesinde von den Ausschreitungen und dem nächtlichen Umherschweifen über die Insel und die Brücken abzuhalten. Wer künftig bei einer Ausschreitung oder nach der Abendglocke nächtlicherweile ohne Licht umherschweifend betroffen wird, soll ohne Gnade in Ketten und Kerker geworfen werden.

Cod. dipl. Siles. V, 100.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.